top of page
  • AutorenbildBLS

Starkregen-Risikoanalysen auch für Schlitz - Antrag der Bunten Liste

Die in den letzten Jahren gestiegenen Hochwasserrisiken, mit deren weiterem Anstieg im Zuge des Klimawandels zu rechnen ist, betreffen mit Sicherheit auch das Schlitzer Gemeindegebiet. Bisher ist Schlitz von sehr schweren Hochwasserereignissen, wie sie in den letzten Monaten nicht weit entfernt geschehen sind, verschont geblieben. Dass wir weiterhin Glück haben werden, können wir zwar hoffen, aber nicht sicher erwarten. Daher gehört es zu einer verantwortungsvollen Kommunalpolitik, vorausschauend möglicherweise betroffene Gebiete zu identifizieren. Die Menschen dort sind über die Risiken zu informieren und Konzepte für den Schutz und die Warnung vor Überschwemmungen müssen erstellt und umgesetzt werden.


Dieser Zielsetzung dient ein Antrag der Bunten Liste Schlitzerland (BLS) zur nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 6. September um 19 Uhr im Bürgerhaus in Schlitz.


Erfassung von Risiken

Die BLS beantragt, den Magistrat zu beauftragen, sofern noch nicht geschehen, eine Erfassung der Hochwasserrisiken im gesamten Schlitzer Gemeindegebiet, insbesondere im Bereich der Zuflüsse zu Fulda und Schlitz, vornehmen zu lassen.


So bietet z.B. für die Vorsorge gegen Hochwässer das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) seine Unterstützung an. Das HLNUG kann Fließpfadkarten erstellen, um die Wege des Wassers bei Starkregenereignissen vorherzusehen; es hat auch die Expertise, um Starkregen-Risikoanalysen anzufertigen. Falls noch nicht geschehen, schlägt die BLS vor, dort um Unterstützung zu bitten.


Information der Bevölkerung

Die Bevölkerung sollte dann, so beantragt die BLS weiter, über die Ergebnisse der Untersuchungen informiert werden, um Betroffenen die Möglichkeit zu geben, erforderliche Schutzmaßnahmen zu treffen. Viele sind sich vielleicht gar nicht darüber im Klaren, dass sie erheblichen Risiken durch Starkregenereignisse für sich persönlich sowie für ihr Anwesen ausgesetzt sind. So war es jedenfalls in den von dem Unwetter vor einigen Wochen betroffenen Gebieten im Westen Deutschlands häufig der Fall.


Warnung und Schutz

Wo erforderlich, so setzt sich der BLS-Antrag fort, sind zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser zu planen und nach ihrer Dringlichkeit in den kommenden Jahren umzusetzen. Die Warnsysteme sollten unbedingt überprüft und wenn nötig schnellstmöglich auf den erforderlichen Stand gebracht werden.


Über alles soll kurzfristig im öffentlich tagenden Ausschuss für Bauen, Stadt- und Dorfentwicklung berichtet werden, falls schon Schritte unternommen wurden. Zukünftig wäre dann dort regelmäßig der Fortgang vorzustellen.


Handlungsbedarf

Aus Sicht der Bunten Liste ist klar, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Auf sein Glück zu vertrauen, ist keine verantwortungsvolle Kommunalpolitik. Die BLS sieht im Gemeindegebiet etliche hohe Gefahrengebiete, z. B. in Queck (Wiesbach), Rimbach (Weihersbrunnen, Troßbach), Fraurombach (Rombach) und in Schlitz im Umfeld des Sengelbaches. Aber das ist natürlich nur eine sehr laienhafte Einschätzung. Wir müssen auf jeden Fall ausreichend Mittel bereitstellen, um unseren Bürgerinnen und Bürgern eine professionelle Kartierung der Risiken bei Starkregenereignissen zur Verfügung zu stellen und der Kommunalpolitik die Grundlage für Gegenmaßnahmen zu schaffen.


Die Brücke über den Sengelbach in der Günthergasse in Höhe des Steinwegs auf einer undatierten Postkarte; im Hintergrund das Volksbankgebäude. Mittlerweile fließt der Bach verrohrt unter der Straße. Soviel Wasser, wie es früher unter der Brücke durchfließen konnte, dürfte die Verrohrung kaum aufnehmen können. Jedenfalls ist der Bereich Herrngartenstraße-Günthergasse schon jetzt bei „normalen“ Starkregenereignissen immer wieder einmal von Überflutungen betroffen.


Zu normalen Zeiten freundlich plätschernde Bäche fließen durch viele unserer Ortschaften, wie hier der Wiesbach durch Queck. Aber dass sich diese Situation bei Starkregenereignissen, wie wir sie infolge des Klimawandels häufiger und intensiver erwarten müssen, schnell ändern kann, haben uns die Bilder der letzten Wochen aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nur allzu drastisch vor Augen geführt.

23 Ansichten0 Kommentare

Comments


bottom of page